Haarausfall in der Schwangerschaft und Stillzeit
Hormoneller Ausnahmezustand für die Haarwurzeln
Die Schwangerschaft ist eine besondere Zeit: Ein kleiner Mensch wächst heran und wird das Leben seiner Eltern für immer verändern. Die werdende Mutter erlebt die neun Monate bis zur Geburt im hormonellen Ausnahmezustand. Der erhöhte Östrogenspiegel schafft nicht nur für das Baby beste Bedingungen, sondern sorgt – zumindest bei einigen Frauen – auch für volles, glänzendes Haar und glatte Haut. Der Effekt ist leider nicht von Dauer: Wenn sich die Hormonwerte nach der Geburt wieder normalisieren, kämpfen viele Frauen mit Haarproblemen – von dünnem, kraftlosem Haar bis zu schwerwiegendem Haarausfall.
Dass die Haare im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Stillzeit vermehrt ausfallen, kommt recht häufig vor. Und auch wenn ein spürbarer Haarausfall ausbleibt, wirken die Haare in der Schwangerschaft zuweilen dünn, glanzlos, kraftlos und stumpf. In einer Befragung in der Schweiz nannten 20 Prozent der Frauen zwischen 30 und 49 eine Schwangerschaft als Auslöser für Haarprobleme. In der Altersgruppe 18 bis 29 war der Anteil etwas geringer (12 Prozent).
Haarausfall in der Schwangerschaft: Ist Eisenmangel schuld?
Beginnen die Haarprobleme schon während der Schwangerschaft – also mitten im „Östrogenhoch“ – kann das verschiedene Ursachen haben. Eine davon ist Eisenmangel, der im Verdacht steht, Haarausfall auszulösen. Auf keinen Fall sollten Schwangere auf eigene Faust Eisentabletten einnehmen: Ein Eisenmangel muss ärztlich abgeklärt und bei Bedarf fachkundig behandelt werden.
Nach der Geburt: Rückkehr zur Normalität für Hormone und Haare
Bei den meisten jungen Müttern stellt sich der Haarausfall zwei, drei Monate nach der Geburt ein. Das ist lästig, aber kein Grund zur Beunruhigung. Durch das Mehr an Östrogen im Körper sind während der Schwangerschaft einfach mehr Haarwurzeln in die Wachstumsphase eingetreten als sonst, und weniger Haarwurzeln haben ihr Wachstum beendet. Das heisst: Die Haare waren neun Monate lang dichter und voller als sonst.
Das können Schwangere und Stillende für ihre Haarwurzeln tun
Als Extra-Unterstützung für die Haare kann ein Aufbaupräparat eingenommen werden. Was sich eignet, wissen die Fachpersonen in der Apotheke oder Drogerie.